Grüne wollen Grohnde abschalten – Resolution im Hövelhofer Rat beantragt

Am 26. April jährt sich das Atomunglück von Tschernobyl zum einunddreißigsten mal. Das Unglück von Fukushima ist gut sechs Jahre her. Die Hövelhofer Grünen wollen keinen GAU in Grohnde erleben und setzen sich deshalb für die Abschaltung des Atomkraftwerks ein.
Im Atomkraftwerk Grohnde hat es seit der Inbetriebnahme 1985 bislang 250 meldepflichtige Störfälle gegeben. In letzter Zeit häufen sich die besorgniserregenden Defekte. Das AKW Grohnde liegt ca. 60 Kilometer von Hövelhof entfernt. Die Hövelhofer Grünen überraschen die Alterungsprobleme nicht.

Unentdeckte oder erst im Rahmen von Überprüfungen festgestellte Schäden werden immer wahrscheinlicher. „Wir teilen die berechtigten Sorgen vieler Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde vor einer atomaren Katastrophe mit unkalkulierbaren Folgen. Die logische Konsequenz kann nur die schnellstmögliche Abschaltung des Atomreaktors sein“, erklärt der umweltpolitische Sprecher der Hövelhofer Grünen, Jörg Schlüter. Bei einem Zwischenfall Ende Januar funktionierte wegen defekter elektronischer Bauteilgruppen nur noch die Hälfte des Reaktorschutzsystems. Im vorigen Frühjahr hatte ein Montagefehler bei einer Nachkühlpumpe gleich zu einer mehrmonatigen Abschaltung des AKW geführt. „Sieben Jahre ist die falsch angezogene Laufradmutter bei Überprüfungen nicht entdeckt worden. In der Folge gelangten 20 kg Metallteile in den hoch radioaktiven Primärkühlkreislauf“, weist der grüne Fraktionsvorsitzende Marcus Praschan auf eklatante Sicherheitsmängel hin. Die Ratsfraktion hat deshalb beantragt, dass sich der Rat bei den zuständigen Umweltministerien im Bund und im Land Niedersachen einsetzt, die Stilllegung des Atomkraftwerks Grohnde aufgrund gravierender Sicherheitsprobleme zum schnellstmöglichen Zeitpunkt unwiderruflich zu veranlassen.
„31 Jahre nach Tschernobyl und 6 Jahre nach Fukushima ist diese Resolution zur Stilllegung von Grohnde nicht nur ein Zeichen, sie ist ein Muss im Sinne der Bürger und Bürgerinnen im nahen und fernen Umfeld des Reaktors, da dieser zusätzlich nicht ausreichend gegen Angriffe durch und Abstürze von Flugzeugen gesichert ist“, so Schlüter abschließend.

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