Keine weiteren Ermäßigungen im Hallenbad – Selbst AsylbewerberInnen müssen vollen Preis zahlen

In der vergangenen Ratssitzung wurde die Entgeltordnung für das Hövelhofer Hallenbad beraten. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hatten den Antrag gestellt,  den Kreis der Ermäßigungsberechtigten deutlich auszuweiten. So sollten die EmpfängerInnen von Leistungen nach dem Asylberwerbergesetz ebenso reduzierten Eintritt erhalten wie Freiwilligendienst Leistende und Bezieher von Leistungen nach SGB 2 und 12,  besser bekannt unter „Hartz IV“ und „Sozialhilfe“.

Der Grüne Ratsherr Jörn Achtelik betonte,  dass es unbedingt notwendig sei, Bedürftigen den Besuch des Hallenbades zu erleichtern, wie es ja auch bei Dienstleistungen der Gemeindeverwaltung und der VHS üblich sei.
„Während von Seiten der CDU die Leistungen nach Hartz IV als durchaus ausreichend auch für den Hallenbadbesuch angesehen wurden, sprach der Bürgermeister auch von Problemen bei der Durchführung“, schildert Achtelik den Verlauf der Sitzung.

„Nach Aussage der CDU ist die Gewährung von Vergünstigungen an der Kasse des Hövelhofer Hallenbades schwierig, weil der Kassenautomat die Abwicklung erschwere“, so der  FDP-Fraktionsvorsitzenden André Klocksin, der den Antrag der GRÜNEN unterstützte. „Selbstverständluch sollten jedoch die Bedürfnisse von Menschen Vorrang vor einer Maschine haben“, ergänzt Klocksin.

Für den GRÜNEN Marcus Praschan ist es völlig unstrittig,  dass die von der CDU als ausreichend beschriebenen Regelsätze eben nicht ausreichend sind. Praschan: „Allein das unbedingt notwendige Vorhandensein einer Kleiderkammer, der Hövelhofer Tafel „Brot und mehr“, der Schulmaterialausgabe, bei der auch die jeweilige Bedürftigkeit nachgewiesen werden muss, zeigt, dass die Betroffenen nicht mit den Regelsätzen auskommen können.“

Jörg Schlüter erklärt als Mitglied der Grünen Fraktion: „Die CDU macht es sich zu einfach. Es ist allseits bekannt und überall üblich, dass Menschen mit geringsten Einkommen bei Eintrittspreisen entlastet werden. Es ist ein Armutszeugnis für die Gemeinde Hövelhof, wenn dies beim Hallenbad nicht umgesetzt wird. Die Hövelhofer CDU beweist einmal mehr, dass es ihr an sozialer Kompetenz mangelt.“

Achtelik ergänzt: “ Bei der gut besuchten Sitzung des Ausschuss für Familie, Sport und Kultur einige Tage zuvor versuchte die CDU Fraktion und der Bürgermeister  noch mit ihrer sozialen Seite zu punkten und verwies auf Planungen zu einem Sozialpass. In der Ratssitzung allerdings, mit deutlich weniger Zuschauern, zeigte die CDU-Fraktion ihr wahres Gesicht, verwies auf angeblich ausreichende Regelsätze und lehnt den Antrag ab.“

Für die Hövelhofer Grünen und die FDP liegt der Verdacht nahe, dass hier ein Antrag auch deshalb abgelehnt wurde, weil er aus Reihen der Opposition kam. Sie sehen dies als Parteipolitik auf dem Rücken der Schwächsten in unserer Gesellschaft an und distanzieren sich deutlich von einem solchen Gebaren.

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